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Soulspiration // Mehr Spaß, bitte!

4. Januar 2022
madhavi-guemoes

Das neue Jahr ist zwar brandheiß, doch die Zukunft ungewiss und der Monat Januar auch nicht wirklich so prickelnd. Wir könnten jetzt alle die Mundwinkel bis zu den Kniekehlen erschlaffen lassen, traurig und mutlos in den Winter- äh, Pandemie-Blues versinken, doch ich habe eine bessere Idee. Mehr Spaß.

Hier ist die bittere Wahrheit, für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Unsere Situation wird sich in den nächsten Wochen nicht wirklich verändern. Vielleicht dauert alles noch Jahre, wer weiß das schon. Es ist an der  Zeit, wieder ein bisschen Unbeschwertheit zurückzuerobern. Doch wie machen wir das, wenn wir Spaß auf die Zeit nach Corona verschoben haben? Also eigentlich nur darauf warten, bis alles wieder, äh, normal wird? Eins hilft sicher nicht, nämlich rund um die Uhr zu jammern und sich zu beklagen. Das können wir mal machen, doch auf Dauer bringt das ja niemanden weiter.

Spaß hat eine enorme Bedeutung und sollte nicht nur auf unsere Freizeit beschränkt werden. Spaß ist wichtig für unser Durchhaltevermögen, mentale Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und weniger strenge Falten im Gesicht. Catherine Price, die gerade ihr neues Buch The Power of Fun veröffentlicht hat, sagt, dass wahrer Spaß dann entsteht, wenn das Zusammentreffen von drei psychologischen Zuständen erlebt wird: Verspieltheit, Verbundenheit und Flow.

Verspieltheit

Für mich ist Verspieltheit eine Qualität der Leichtigkeit, die Dinge im Leben nicht so bierernst zu nehmen und ein bisschen mehr den Alltag aus den Augen eines Kindes, also mit Neugier und nicht vorgefertigten Meinungen zu begegnen. Wenn wir den Alltag spielerischer angehen, dann können wir das Herz wieder leichter öffnen und auch mit Stress besser umgehen.

Verbundenheit

Unter Bindung versteht man das Gefühl, eine besondere, gemeinsame Erfahrung mit einer anderen Person zu machen, sich gut mir ihr zu fühlen. Warum nicht mal wieder mehr mit anderen zusammenkommen und gemeinsam Laufen oder spazieren gehen? Oder andere Dinge, machen die gerade irgendwie möglich sind? Wenn es nur online geht, warum nicht mal auf einen Zoom Call treffen mit einem Tee und über inspirierende Dinge sprechen? Nicht über Politik. Nicht über Corona. Generell ist es auch schöner, über etwas zu plaudern, was wir vermehren möchte. Je mehr ich über Corona quatsche, desto mehr bekommt es an Kraft.

Flow

Und „Flow“ beschreibt den Zustand, in dem wir uns voll und ganz engagieren und konzentrieren, oft so sehr, dass wir die Zeit vergessen. Es ist wichtig zu wissen, dass der Flow ein aktiver Zustand ist. Und: Der betäubende Zustand, in den wir verfallen, wenn wir unsere liebste Netflix Serie in einem Rutsch glotzen, gehört nicht dazu. Sorry.

Es ist erwiesen, dass Verspieltheit, Verbundenheit und Flow die Stimmung und die psychische Gesundheit von Menschen verbessern, wenn sie sie allein erleben.

Aber wenn Menschen diese drei Zustände gleichzeitig erleben – mit anderen Worten, wenn sie wirklich Spaß haben – sind die Auswirkungen, von denen sie berichten, fast magisch. Wenn Menschen wirklich Spaß haben, berichten sie, dass sie sich konzentriert und präsent fühlen, frei von Ängsten und Selbstkritik. Sie lachen und fühlen sich verbunden, sowohl mit anderen Menschen als auch mit ihrem authentischen Selbst.

Spaß fühlt sich gut an und er ist gut für uns. Wie können wir also mehr davon haben, vor allem, wenn die Pandemie es uns nicht leicht macht? Hier sind vier einfache Schritte, die dich leiten können.

Reduziere den „unechten“ Spaß

Die Zeit, die wir mit Scrollen in den sozialen Medien oder mit Fernsehen verbringen, sind zwei Beispiele für falschen Spaß, der die Angst vor der Pandemie und die Hoffnungslosigkeit noch verstärken kann. Finde heraus, was dir Freude nimmt, dich vielleicht verärgert und ängstlich erscheinen lässt und versuche, es zu reduzieren. Dazu gehören auch Social Media Accounts, die deine Unzufriedenheit verstärken. Löse dich davon. Lese weniger News. Und die Zeit, die du dann übrig hast, verbringst du mit wahrem Spaß.

Finde deine „Spaß-Buddies“

Obwohl das Gefühl von Spaß universell ist, findet es jeder von uns in unterschiedlichen Kontexten. Es ist gut, wenn du Menschen um dich herum hast, die deinen Spaß fördern und unterstützen. Schreibe drei Menschen auf, mit denen du in deinem Leben bisher unglaublichen Spaß hattest, Lachen konntest, bis der Arzt kommt und verbringe mehr Zeit mit ihnen. Oder finde ähnliche Menschen, wenn die Personen nicht mehr in deinem Leben sind. Dein Ziel sollte es sein, die Aktivitäten, Umgebungen und Menschen zu identifizieren, die dir Freude bereiten. Was dem einen Spaß macht, sei es Klettern, einem Buchclub beizutreten oder Musik zu machen, kann für jemand anderen völlig unangenehm sein. Wenn du deine persönlichen „Spaß-Buddies“ und Situationen identifiziert hast, kannst du besser entscheiden, wie du deine Zeit einteilst.

Setze Spaß in deinen Kalender

Ich schreibe alles in meinen Kalender. Meine spirituelle Morgenpraxis, Sex (jup!) und auch Spaß kann darin Platz haben. Gut, es ist nicht so richtig möglich, Spaß zu planen, denn Spaß ist eine emotionale Erfahrung, die wir nicht erzwingen können. Es ist jedoch möglich, die Wahrscheinlichkeit von Spaß zu erhöhen, indem du die Menschen und Aktivitäten priorisierst, die ihn für dich am ehesten erzeugen. Wenn du herausgefunden hast, welche das sind, nimm dir Zeit für sie. Ich weiß zum Beispiel, dass ich viel Spaß habe, wenn ich mit meiner Community zusammenkomme und neue Projekte in die Welt bringen kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Priorisierung von Spaß während der Pandemie zusätzliche Arbeit bedeuten kann. Die Planung der Zusammenkunft kann ein bisschen komplizierter mit mehr Regeln und Einschränkungen sein, doch das sollte es dir wert sein.

Löse dich von schlechtem Gewissen

Den Menschen um dich herum geht es nicht gut und du glaubst, du hast es nicht verdient, Spaß zu haben? Falsch. Das Leben ist kurz und egal, wie kompliziert alles ist, Spaß sollte immer das Ziel sein. Je mehr Spaß du hast, desto mehr Menschen in deinem Umfeld kannst du anheben.

Finde Spaß in den kleinen Dingen

Die Pandemie kann es schwierig machen, einige deiner Lieblingsbeschäftigungen auszuüben, die Spaß machen, vor allem solche, die Reisen oder das Zusammensein mit großen Gruppen von Menschen erfordern. Jetzt weißt du, dass du ihnen Priorität einräumen solltest, wenn es sicher möglich ist.

In der Zwischenzeit kannst du dir eine „Mikrodosis“ an Spaß gönnen. Wenn du allein zu Hause bist und dich ratlos fühlst, frag dich, ob es etwas gibt, das du schon immer tun oder lernen wolltest, für das du aber keine Zeit hattest. Mein Sohn hat tatsächlich Gitarre spielen angefangen und hat es sich ganz allein beigebracht.

Versuche, so viel „Verbindung“, „Verspieltheit“ und „Flow“ wie möglich in deinen Alltag zu bringen, sei es, indem du einem Fremden auf der Strasse ein Lächeln schenkst, jemanden mal wieder einen Brief sendest, oder mit einem lieben Menschen ein neues Projekt startest. Achte jedes Mal darauf, wie sich das auf deine Stimmung auswirkt.

Lass Spaß in 2022 dein Mantra sein. Für mich ist es definitiv Spaß mit einer großen Prise Flexibilität. Denn Flexibilität ist unheimlich wichtig, um Spaß haben zu können. Wenn wir uns nämlich darauf versteifen, in diesem Moment Spaß haben zu wollen und etwas klappt aber gerade nicht so, wie wir es uns erhofft haben, sollten wir so flexibel sein, ein weiteres Ass im Ärmel zu haben.

x Madhavi

Der Link zu dem Buch in diesem Artikel ist eine Herzens-Empfehlung und unbezahlte Werbung.

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Tatjana
    6. Januar 2022 at 16:13

    Danke für diesen tollen Artikel! 🙂

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