Column

Madhavi & das Leben // Kälte, Kunst und Lust

11. Dezember 2022
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Es ist unglaublich trübe in Berlin, der Winter ist eingekehrt und ich habe die Befürchtung, dass dieser nichts für schwache Gemüter wird. Berlin im Winter ist immer eine Herausforderung und erinnert mich immer daran, dass es viele Menschen gibt, die kein Dach über den Kopf haben. Deshalb möchte ich heute meine Kolumne auch dafür nutzen, wie jedes Jahr auf die Berliner Kältehilfe aufmerksam zu machen. 

Obdachlose Personen brauchen unsere Hilfe, die Erfrierungsgefahr ist hoch. Du kannst einfach die App herunterladen und wenn du jemanden siehst, der deine Hilfe benötigt, dann schau in der App nach, was du tun kannst. Schau nicht weg. Ich habe in den vielen Jahren in Berlin immer wieder die App genutzt und helfen können. Und wenn du nicht in Berlin lebst, dann gibt es vielleicht auch eine Kältehilfe oder Ähnliches in deiner Umgebung. 

Die letzte Woche habe ich meine kranken Kinder gepflegt. Und wer denkt, dass sie ja schon groß sind und dass das die Sache vereinfacht, der irrt. Zumindest in meinem Fall. Beide lagen flach, wie Krokodile im Wasser und baten in völlig unterschiedlichen Zeitabständen nach Essen, Trinken, Liebe. 

Ein krankes Kind ist ja schon immer ein wenig blöd, doch zwei, da hängt man mit allem völlig hinterher. Zum Glück kann ich ja von daheim arbeiten, was die ganze Sache natürlich vereinfacht. Oft denke ich an die Mütter, die Arbeit, Kind und Kegel von verschiedenen Orten aus koordinieren müssen, sie haben meine absolute Hochachtung. Gut, Väter auch, wir wollen hier ja inklusiv sein. 

Drei Dinge, die ich mit dir teilen möchte

Kunstliebe

Ich habe mich diese Woche gefragt, ob es so etwas gibt wie „Ahnung von Kunst haben“, denn ich gehe davon aus, dass ich keine richtige habe. Dennoch glaube ich, dass man trotzdem eine Liebe für Kunst entwickeln kann. Für mich ist das eine Art von Energie, die übertragen wird, mit der Frage, berührt mich die Kunst oder nicht. Seit ein paar Jahren bin ich absoluter Fan von Simon Nelke, am liebsten würde ich alle Wände in meinem Haus mit seinen Kunstwerken pflastern. Sie berühren mich, machen mir richtig gute Laune und regen mich zum Nachdenken an. Ich habe mir fest vorgenommen, mir zu meinem nächsten Geburtstag im April etwas von ihm anzuschaffen, es wird vermutlich erst einmal klein ausfallen, aber es ist ein Start, oder? Schau mal auf seinem Instagram vorbei.

Geld verprassen

Ich war Anfang Dezember mit meiner Tochter auf dem Weihnachtsmarkt und habe nicht schlecht gestaunt, wie die Preise gestiegen sind. Damit bin ich wohl nicht allein, denn ich habe aus vielen Ecken Klagen gehört. Dann habe ich einen Hauch darüber nachgedacht. Wir haben zwei Jahre lang keine Weihnachtsmärkte besuchen können durch die Coronazeit. Es gibt Menschen, die komplett vom Weihnachtsgeschäft abhängig sind und haben zwei Jahre auf ihr Geschäft verzichten müssen. Da können wir ruhig mal ein wenig über die Stränge schlagen und einen Taler mehr ausgeben, oder? Ich halte es so: Wenn ich kein ordentliches Trinkgeld geben kann, gehe ich nicht essen. Und so halte ich es auch mit dem Weihnachtsmarkt. Kann ich es mir nicht leisten, bleibe ich einfach zu Hause. 

Lust auf Bücher

Mir ist aufgefallen, wie viel weniger ich dieses Jahr gelesen habe. Ich habe viele Hörbücher konsumiert, jedoch sonst nur für meine Arbeit gelesen. Da ich ein komplettes Opfer von Instagram Werbung bin (ich finde, sie ist perfekt auf mich zugeschnitten und bin tatsächlich dankbar dafür), habe ich heute eine App entdeckt, mit der ich mein Leseverhalten tracken, Bücher einfügen und mich selbst für mein Lesen feiern kann. Ich kann Ziele eingeben für das Jahr und habe doch gleich groß gedacht. 12 Stück sollen es sein. Ich weiß, das ist nicht so viel, aber immerhin. Ich finde das Tool absolut genial und erfahre dann, dass mein Mann und meine Tochter ihr Leseverhalten schon seit ein paar Jahren gemeinsam tracken. Natürlich auf einer App, die nichts kostet, ich glaube, sie heißt “Goodreads”, während ich gerade eine Jahresgebühr für die App Basmo hingeblättert habe. Aber gut, wenn es mich wieder so richtig zum Lesen animiert, kann ich damit schon leben. Manchmal ist so ein kleiner Tritt in den Hintern gar nicht so verkehrt, oder?

Liest du noch Bücher?

xxx Madhavi 

 

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Bettina
    11. Dezember 2022 at 19:15

    Ja ich lese täglich. Dokumentationen, Biographien, Romane usw. Gehe ohne ein Buch nie aus dem Haus, denn es ergibt sich immer ein Moment zu lesen. Mein Mann und ich lesen uns 1x in der Woche vor . Das ist wunderbar . So schön sich vorlesen zulassen.

  • Lucia
    12. Dezember 2022 at 1:15

    Ohja, ich kann gar nicht anders. Ich lese überall wo ich kann. Habe immer ein Buch in der Tasche, um Wartezeiten etc zu überbrücken. Mittlerweile nehme ich mir auch wieder bewusst Zeit dafür, nachdem es eine Weile abhanden gekommen war. Es ist einfach ein schönes Gefühl, Bücher, Zeitung etc in der Hand zu halten. Es erfüllt mich immer mit einer großen Brise liebe *_*

  • amber
    18. Dezember 2022 at 13:01

    Hier wird auch noch gelesen, wobei ich langsam über eine Lesehilfe nachdenken muss ….

  • Madhavi Guemoes
    18. Dezember 2022 at 13:09

    Oh, das geht mir auch so. Ich sträube mich noch, haha!

  • Beate
    23. Dezember 2022 at 22:20

    Ich liebe auch Bücher – am liebsten klassisch, aber auch als Hörbuch oder e-Book. Dort kann man die Schriftvso schön groß einstellen😅

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