Seelenfutter

Yoga und Disziplin – Keine faulen Ausreden mehr!

23. Januar 2015
Yoga und Disziplin

Eigentlich sollten wir keinen Grund haben, unsere Yogapraxis zu vernachlässigen. Eigentlich. Und doch ist es morgens zu kalt, die Kinder müssen zur Schule, die Fische müssen gefüttert oder der Mann gekrault werden. Es ist viel zu dunkel, nachmittags sind wir zu schlapp und abends zu betrunken.

Wo ist sie hin, die Disziplin, die wir hatten, als wir zarte Yoga-Neulinge waren? Als alles noch so frisch war, das Om Shanti, die Räucherstäbchen und die unbenutzte Yogamatte. Wir waren so enthusiastisch, wollten die Welt verändern, wollten alle, ja, warum eigentlich, mitreißen.  Wir strotzten vor Kraft und niemand konnte uns etwas anhaben.

Und jetzt? Wir sind überladen. Vom Stress, vom Haushalt, von der Welt. Es gibt zu viele Lehrer, zu viele Studios, zu viele Yogamatten. Überfordert blicken wir in den Tag hinein. „Soll ich, oder soll ich nicht? Und wenn ja, wo? Ich könnte noch zehn Minuten länger schlafen…..“

NEIN! Wir müssen wieder aufstehen und wie junge Wilde auf unsere Yogamatten springen. Egal, was uns in den Kopf kommt. Wir müssen es einfach tun.

Yogalehrer praktizieren nicht mehr, weil sie zu viele Yogaklassen geben – keine Zeit, keine Kraft. Der Burn-Out steht ihnen krass ins Gesicht geschrieben. Yogaschüler wollen keine Schüler mehr sein und saufen lieber im Café neben dem angesagten Yogastudio Grünen Smoothies.

Yoga und Disziplin

Keine Ausreden! Wir brauchen eine regelmäßige Yogapraxis. Sie hält uns zusammen. Wenn wir nur in guten Zeiten praktizieren, wenn die Vögel draußen zwitschern, dann kommen wir in unserer Yogapraxis kein Stück in die Tiefe, was immer das auch heißen mag.

Es gibt in jeder Kleinstadt Yogastudios, überall wimmelt es von Yogalehrern. Wer kennt sie nicht, die Ursula, die eine Nachbarin hat, die jetzt Yogalehrerin ist? Ich über meist morgens sehr früh, bevor meine Kinder nach Frühstück betteln, um mich körperlich und geistig wieder herzustellen.

Mehr denn je brauchen wir unsere Yogapraxis, inklusive Meditation. Wir sind zerstreut. Haben Unmengen an Sorgen und Ängsten. Sind unsicher – und manchmal auch kräftig frustriert. Yoga ruckelt uns wieder zusammen, schärft unseren Geist und zieht uns wahrhaftig aus dem Sumpf der Lethargie heraus.

Ich verkneife es mir, hier einen Schwung Yoga Sutren zu zitieren. Halten wir es kurz: Ab jetzt steigen wir wieder täglich für mindestens 15 Minuten auf die Yogamatte. Atmen, schwitzen und von mir aus auch furzen. So. Das war´s von mir. Mit erhobenen Zeigefinger.

x Madhavi

 

 

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Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Karin
    15. Januar 2015 at 8:14

    Genau die Motivation, die ich heute brauche. Überlegte nämlich seit gestern, die Stunde heute wieder zu schwänzen. Vielen Dank! 🙂

  • Madhavi Guemoes
    15. Januar 2015 at 8:40

    Haha. Kenn ich gut!!! Viel Spaß. x Madhavi

  • Karin Nikbakht
    15. Januar 2015 at 9:25

    Gefällt mir, wie junge Wilde aufstehen und auf die Matte springen…. 🙂 schön formuliert, wird mir morgen eine Freude sein. Ich hab´s mir auch angewöhnt täglich mein Morgen – Yoga und Meditation, ist ein gänzlich anderes Lebensgefühl… in Zukunft fühl ich mich dabei jung und wild – noch besser …. thanks 🙂

  • Madhavi Guemoes
    15. Januar 2015 at 9:26

    Haha, sehr gut, Karin!

  • Fräulein Julia
    15. Januar 2015 at 9:48

    Danke;:) Wo ich doch gestern Abend lieber auf dem Sofa liegen geblieben bin, als ins Yoga-Studio zu laufen (obwohl es direkt um die Ecke ist), zu kalt, zu dunkel, zu meh… Heute Abend gehe ich, ganz bestimmt! Denn: Bereut habe ich es noch nie nie nie.

  • Madhavi Guemoes
    15. Januar 2015 at 10:22

    Es ist aber auch abends extra schwer. Geht mir auch so!!!

  • Sandra
    15. Januar 2015 at 13:25

    Moin!
    Ich habe aktuell eher das Problem des „Überladen-seins“ auf der Yogaseite. Gerade umgezogen, ging ich zunächst online auf die Suche nach einem Studio, um mal wieder einen richtigen Kurs zu machen, jedoch ist es mir direkt wieder vergangen. (Kaum übertrieben) Geschätzt 3000 Möglichkeiten und jede hält sich für die hipste, tollste und angesagteste mit den vollsten Kursen, den besten Lehrern, dem schönsten Studio, den freshesten Leggings.
    Tut mir leid, aber das ist für mich nicht das, was Yoga ausmacht und DER Motivationskiller schlechthin. Da hüpf ich lieber abends (bin ein Nachtmensch) alleine auf meine Matte und bin dabei nicht so hip und fresh, aber mehr am Yoga. Nicht die fehlende Disziplin, sondern der Hype macht es mir persönlich schwer.
    Wenn man etwas immer und überall haben kann (und vorallem soll!), möchte man nicht mehr. Es ist zuviel, also sinkt auch die Motivation und es wird mehr zu einem „du sollst“. Dabei ist es doch ein viel schöneres „ich möchte, weil es mir gut tut“. Deswegen steigen wir doch auf unsere Matten.

    Liebe Grüße! 🙂

  • Madhavi Guemoes
    15. Januar 2015 at 18:22

    Liebe Sandra, oh, das kenne ich. Ich praktiziere meistens auch zu Hause. Ich praktiziere seit über 25 Jahren Yoga und bin froh, noch die andere Seite kennengelernt zu haben.Liebe Grüße, Madhavi

  • Katarina
    16. Januar 2015 at 16:37

    Sehr schön beschrieben. Hab jetzt voll Lust auf Yoga.

  • Anniek
    16. Januar 2015 at 18:13

    Liebe Madhavi,

    du schreibst so wunderbar klar und ungeschönt und triffst genau den Punkt! Mich haben deine Zeilen heute morgen beim Frühstück sehr angesprochen und den ganzen Tag über habe ich immer wieder darüber nachgedacht, wie schnell man sich durch alles Mögliche ablenken lässt! Bin so froh, dass ich deinen blog entdeckt habe, vielen Dank für deinen großartigen Schubs! Ich fahre jetzt meinen Rechner runter, ziehe meine alten Yogasachen an und freue mich auf eine ganz unspektakuläre Yogastunde 😉 Danke für deine Zeilen!
    Anniek

  • Madhavi Guemoes
    16. Januar 2015 at 18:14

    Sehr gut!!!

  • Madhavi Guemoes
    16. Januar 2015 at 18:15

    Liebe Anniek, vielen Dank für Dein Feedback! Schönes Wochenende! xxx Madhavi

  • Ju (JuYogi)
    10. Februar 2015 at 16:35

    Was für ein wunderschöner Artikel – einfach herrlich geschrieben!! 😀
    Auch da Video ist toll!! <3

  • Kerstin
    6. Januar 2016 at 23:16

    Danke! Ich bin seit einer Stunde auf dieser Seite am Stöbern und möchte Danke für alles sagen..so und jetzt lege ich das Handy weg! Meine Matte wartet ..(und das hat sie wirklich lange) ..aber jetzt werde ich sie nicht mehr warten lassen! Danke:-)

  • Madhavi Guemoes
    6. Januar 2016 at 23:26

    Toll, und vielen Dank für Dein liebes Feedback♡

  • Imke
    4. August 2016 at 16:34

    Liebe Madhavi!
    Danke nochmal für den kleinen A****tritt … ich schwing mich jetzt mal runter vom Sofa, rauf auf die Matte <3

  • Madhavi Guemoes
    4. August 2016 at 20:35

    Toll, Imi! Ich freue mich, dass es wirkt. Umarmung, Madhavi