Wer mir auf Instagram folgt, hat sich die letzten Wochen sicherlich gedacht, was turnt Madhavi schon wieder so viel in der Weltgeschichte herum. Ich auch. Manche haben mir sogar geschrieben, ob ich mich von meinem Mann getrennt habe. Dicht gefolgt von „wer kümmert sich eigentlich um deine Kinder?“. Da musste ich herzlich lachen. Nein, nein, bei uns ist alles fein. Ich arbeite einfach viel und das Reisen gehört dazu.
Alles hat seinen Grund, denn es gibt noch so viel zu erledigen, bis ich im Mai ein Baby bekomme. Ein süßes, herziges Baby. Ab da muss ich nämlich erst mal stramm zu Hause bleiben. Ich bin gerade zurück aus Los Angeles, hatte wieder mieses Internet, was meine Arbeit mächtig erschwert hat, und ich nicht mal etwas vernünftig hochladen konnte. Ich schreibe diese Kolumne mitten in der Nacht, denn ich kann nicht schlafen. Ich bin putzmunter und nutze meine Zeit wie immer effektiv.
Mai scheint noch so lange hin, doch mit dem, was ich alles erledigen wollte in diesem Jahr, habe ich gar nicht so viel Zeit. Denn so ein Wurm braucht viel Aufmerksamkeit.
Ich weiß schon genau, wie sie aussehen wird. Schwarz, flauschig und sie wird den Namen Kuma tragen. Ich war schon kurz davor, ihr eine lässige rosa Leine in Paris zu kaufen, weil die so unglaublich schick aussah. Doch da hat mein Mann Einspruch eingelegt. Kuma ist ein Labrador-Welpe. Sie wird aber erst Mitte März geboren. Ich bin furchtbar aufgeregt. Sie ist schon im Bauch ihrer Mutter Maya. Ich singe schon fleißig Mantren für sie, damit sie gleich weiß, mit wem sie es zu tun hat. Schwingungstechnisch sozusagen.
Wer mich wirklich kennt, lacht sich bestimmt tot, denn ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch. Und ein Hund passt da so gar nicht ins Bild. Vor allem nicht, weil ich es so gefeiert habe, dass meine Kinder endlich so selbstständig sind. Und nun das.
Ich wurde überredet
Ich habe wochenlang eine Gehirnwäsche von meiner Familie erhalten, sodass ich letztendlich zugestimmt habe. Als mir eine Freundin erzählte, dass ich nachts mit dem Hund alle zwei Stunden raus muss, habe ich meine Entscheidung schon wieder bereut. Aber das ist nur temporär, hat sie gesagt. Ich vertraue ihr.
Warum tue ich mir das an? Nun, ich denke an meine Kinder und meinen Mann, die sich so sehr einen Hund wünschen. Ich glaube, sie finden das sehr romantisch. Ich bin da eher realistisch. Aber ich nehme mich ein Stück zurück mit meiner Freiheitsliebe und lasse mich auf eine neue Reise ein. Ich habe ab Mitte Mai also ein Bündel Niedlichkeit an meiner Backe, um das ich mich kümmern muss. Ist es nicht wunderbar, immer wieder mal etwas Neues zu wagen? Ich gebe zu, mir ist mulmig zumute.
Doch als meine Freundin Michaela neulich auch mit einer Hündin um die Ecke kam, sah ich uns schon ellenlange Spaziergänge im Park zusammen machen. Mit einem Kaffe-to-go Becher in der Hand und Gelassenheit im Rucksack. Ich habe gehört, solche Spaziergänge und überhaupt so ein Hund, sollen wunderbar für das Gemüt sein.
Alles noch mal von vorn
Ich bin mittlerweile in der gutbürgerlichen Spießigkeit angekommen, die ich immer vermieden habe: Haus, Garten, Hund. Rumms. Und es fühlt sich großartig an. Vor allem, weil ich weiß, dass ich allen anderen in der Familie mit meiner Bereitschaft etwas Gutes tue.
Das fühlt sich so verdammt erwachsen an. Auch wenn sie mir versprechen, sich gut zu kümmern, weiß ich, dass im Alltag alles an mir hängen bleibt, weil ich diejenige bin, die von Zuhause aus arbeitet. Ich muss dann wohl auch in einen öden PEKIP Kurs für Hunde gehen, anderen Hundeeltern auf der Wiese munter zulächeln und dampfende Hundescheisse vom Boden kratzen.
Aber hey, bereit sein ist die halbe Miete. Und ich bin mir sicher, ich werde eine gute Hundemutter. Spiritueller kann ich gar nicht mehr werden, ich meine, ich habe mich und meinen Mann sicherlich nicht im Alter mit einem Hund gesehen. Ich finde es sehr stark von mir, dass ich über meinen Schatten springe und Ja sage. Ich warte quasi nur noch auf meinen Zutritt ins Nirvana für meine großartige Tat.
Tipps zum Überleben in der Kennenlernzeit nehme ich übrigens dankend entgegen.
Eure Madhavi
Foto // Maria Schiffer
19 Comments
Christine
25. Februar 2020 at 7:58Liebe Madhavi, ich bin Tierärztin und kann dich gerne mit Hundetipps versorgen 😊🐶😁
Gerade bei einem Labrador (eigentlich ein Jagdhund) ist Erziehung superwichtig! Es ist gerade eine totale Mode-Rasse und die Labradors die ungestüm und unerzogen ihre Familien an den Leinen hinterherziehen sind sprichwörtlich und augenblicklich in der Mehrzahl 😉
Also schau dich jetzt schon nach einer guten Welpenschule um und nimm die ruhigste Hündin im Wurf!
Ansonsten ist ein Welpe das Herzigste was du dir vorstellen kannst – genieße die Vorfreude, es wird sicherlich eine wunderbare Zeit und Erfahrung für euch alle 🐶☺️❣️
Svenja
25. Februar 2020 at 9:15😂Glückwunsch zu Kuma! Es wird wunderbar und ja man muss zu Anfang alle 2 Stunden raus bzw. die Tür zum Garten öffnen ABER diese Zeit geht schnell vorbei. Auch hier ist ein Fellbündel vor 7 Monaten eingezogen und was soll ich sagen- es ist wie ein weiteres Kind ❤️
Liebe Grüße aus Hamburg, Svenja
Sabine
25. Februar 2020 at 9:43Hahaaa Madhavi, Tränen gelacht, ich folge Dir ins Nirvana. Neo ist bei uns im Dezember eingezogen. Ich war auch jahrelang dagegen. Hatte 0 Bezug zu Hunden. Und ja, es bleibt alles an Dir hängen. Alles andere glaube ich, wird Dir relativ leicht von der Hand gehen, weil Du sehr konsequent bist. Es gibt tolle Videos inzwischen Doguniversity finde ich nicht schlecht und hat mir u. a. gute Tipps vermittelt.
Die wertvollste Info aus der Welpenschule war tatsächlich: Ruhe!
Ist Dein Welpe 20Min aktiv soll er mindestens das Doppelte danach ruhen. Welpen/Hunde schlafen bis zu 16Std. Und Dinge wie an sämtliche denkbaren Situationen gewöhnen. Geräusche, Verkehr, Bus, Bahn, Menschen : es gab eine Liste – auf dieser wurden unterschiedliche Menschen aufgezählt : Frau, Mann, Kleinkind, Kind, Teenie, Mensch mit Hut, Stock, etc ungewöhnliche Menschen, war mein persönlicher Favorit 🙂
Bester Tipp im Haus: kein Laola die Welle, wenn jemand die Tür betritt.
Alle und gerade die Kids stürzen sich förmlich auf den Hund. Damit lernt er : Jippieee, Ich bin im Mittelpunkt.
Wir kommen erstmal rein, Schuhe aus, legen unser Zeugs weg und dann iwa ist Neo dran.
Und trotzdem die Fellnase erobert Dein Herz im Sturm und bereichert die Familie. Nochmal auch ein deutlicher Spiegel und Lehrer 💫✨💫
Sabine
25. Februar 2020 at 9:56Hahaaa Madhavi, Tränen gelacht, ich folge Dir ins Nirvana. Neo ist bei uns im Dezember eingezogen. Ich war auch jahrelang dagegen. Hatte 0 Bezug zu Hunden. Und ja, es bleibt alles an Dir hängen. Alles andere glaube ich, wird Dir relativ leicht von der Hand gehen, weil Du sehr konsequent bist. Es gibt tolle Videos inzwischen, Doguniversity finde ich nicht schlecht und hat mir u. a. gute Tipps vermittelt.
Die wertvollste Info aus der Welpenschule war tatsächlich: Ruhe!
Ist Dein Welpe 20Min aktiv soll er mindestens das Doppelte danach ruhen. Welpen/Hunde schlafen bis zu 16Std. Und Dinge wie an sämtliche denkbaren Situationen gewöhnen. Geräusche, Verkehr, Bus, Bahn, Menschen : es gab eine Liste – auf dieser wurden unterschiedliche Menschen aufgezählt : Frau, Mann, Kleinkind, Kind, Teenie, Mensch mit Hut, Stock, etc ungewöhnliche Menschen, war mein persönlicher Favorit 🙂
Bester Tipp im Haus: kein Laola die Welle, wenn jemand die Tür betritt.
Alle und gerade die Kids stürzen sich förmlich auf den Hund. Damit lernt er : Jippieee, Ich bin im Mittelpunkt.
Wir kommen erstmal rein, Schuhe aus, legen unser Zeugs weg und dann iwa ist Neo dran.
Und trotzdem die Fellnase erobert Dein Herz im Sturm und bereichert die Familie. Nochmal auch ein deutlicher Spiegel und Lehrer.
Pipi Unfälle lassen sich super mit Essig Essenz entfernen, ach, ein dicker Vorrat Haushaltsrolle. Ja, auch bei uns nachhaltig denkenden Menschen. Nach jedem Spiel, Fressen, Trinken, Schlafpause ist das Bedürfnis womöglich da.
Wir haben ihn sehr betütelt, er war rundum die Uhr umgeben von einem Familienmitglied und jetzt schon die Rechnung, er heult schrecklich, wenn er glaubt alleine zu sein. Selbst, wenn wir nur oben sind. Daher direkt dran gewöhnen, dass ihr im Minutenraster den Raum verlasst. Und das Stück für Stück steigern.
Alles Liebe 💫✨❤️🍀🐶
Ganz viel Spaß und Freude mit Kuma.
Sandra
25. Februar 2020 at 9:58Hallo du liebe ,
Ich freu mich für euch und keine Sorge :es wird großartig .
Ok ein wenig stimme ich Christine zu ,sich musste ganz schön lernen mit der Energie unserer wilden Maus umzugehen ,aber es lohnt sich.
Turbulent -absolut ,Jagdhund -absolut ,Sau lieb -absolut …der Vorteil zum Kleinkind -es geht viel schneller vorbei.
Schneller „trocken „,schneller „ weniger Gebrüll“😊
Und nach einem Jahr ist die turbulente Anfangszeit schon vergessen.
Ein Leben ohne Elodie unvorstellbar!Übrigens ,die Überredungskunst unseres Sohnes filmreif 😄
Auf jeden Fall wichtig eine gute Hundeschule (wir hatten nur Einzelunterricht zu Beginn ) und Gelassenheit 💪🙏💫
Ich seh dich schon mit Kuma beim Agility über den Platz fegen .
Ich freu mich richtig dolle für euch.❤️
Kerstin
25. Februar 2020 at 10:47Hey Madhavi, herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen, dein/euer Leben auf so vielen Ebenen bereichernden Entscheidung. Ich denke, du hast eine ungefähre Ahnung davon, was auf dich zukommen wird … und dann wird doch alles anders. Christines Rat, dir jetzt schon eine Hundetrainerin/Hundeschule/Welpenschule zu suchen und die ruhigste Hündin aus dem Wurf zu wählen, ist wahr. Und gut. Dass die Kurze nachts im zwei Stundentakt raus will, muss aber nicht unbedingt sein. Eddie (mein 5 Monate alter Goldendoodle) hat nachts direkt 5-6 Stunden tief und fest gepennt. Tagsüber war’s allerdings eine lustige Rennerei … und Putzerei. 😉 Mich bringt Eddies Erziehung momentan oft mal an meine Grenzen (und auch gerne drüber), aber: auch ich lerne täglich dazu. Ein Freund, der in seinem Leben immer Hunde um sich rum hatte, sagte neulich: ,Da denkst du, du kennst dich mit Hunden aus … und dann kommt ein Welpe und plötzlich merkst du, dass du gar nichts weißt!‘ 🙂 Eddie verliert gerade seine Milchzähne … und dann kommt er bald in die Pubertät. Das wird dann nochmal doppelt spannend! 😉 Ich wünsche dir und deiner Familie in jedem Fall: Viel Spaß! Denn das werdet ihr mit der Kurzen haben: Jede Menge Spaß!
Stephie
25. Februar 2020 at 11:23Herzlichen Glückwunsch! Es gibt nichts schöneres als mit `ner kalten Schnauze an seiner Seite durchs Leben zu gehen!!! Vor 8 Jahren ist „PAN GU“ bei uns eingezogen – ein Flat Coated Retriever – ein Wirbelsturm der Extraklasse der mich täglich aufs Neue prüft und wieder auf den Boden der Realität zurückholt, aber in einer unglaublich wundrvollen Art und Weise. In der chinesischen Mythologie sagt man der Hund ist „Po“- eine Art ‚Flower Power Hippie‘ der ohne Hintergedanken existiert und total im Moment lebt. Ich freu mich sehr für euch und eure Kuma!
Kathrin
25. Februar 2020 at 12:33Wie schön!!! Ich durfte 15 Jahre mein Leben mit einem schwarzen Lab teilen und es ist das Wunderbarste. Ja, es ist ein anderes Leben, darüber muss man sich klar sein, aber ein sehr schönes. Ich möchte nicht eine Sekunde davon missen, auch nicht die schwierigen, denn ja, die gibt es auch. Wie bei Kindern 😉 Allerdings sind Hunde nicht irgendwann aus dem Haus. Gute Erziehung ist das A&O, sonst wird’s schwierig. Mach dich darauf gefasst, das schwimmen dein neues Hobby wird, Labs sind nicht zu halten, wenn sie Wasser in der Nase haben! Und sie lieben „Arbeit“. Gerade am/im Wasser. Apportieren zum Beispiel. Hält sie zudem davon ab Enten zu jagen oder irgendwelche Schwimmer zu retten 😉 Viel Spass!!!!! Es wird toll, dein Herz wird platzen 🙂
Anne
25. Februar 2020 at 13:14Madhavi,
deinen Text du lesen bereitet richtig Freude!:)
Du steckst mich total an mit deinem Tatendrang, deiner Freude
und irgendwie bin ich jetzt ganz beseelt und freu mich für euch und Kuma.
Allerliebste Grüße,
Anne <3
Madhavi Guemoes
25. Februar 2020 at 13:43Ihr seid großartig, danke für die tollen Tipps!
Nadine
25. Februar 2020 at 15:31Klarheit ist mein Tipp! Hunde spüren wie Kinder oder Pferde, ob wir es ernst meinen, oder nicht. Sich selbst sammeln, atmen und fokussieren, hilft dann auch dem Hund.
Viel Freude dir!
Astrid
25. Februar 2020 at 23:50Wieder knallermäßig geschrieben!😂 Ich habe mich bzw uns als Familie mit unseren romantischen Vorstellungen von der Zeit mit der Fellnase ebenso romantisch gesponnen wie du 😂 Und es kam alles anders 😂 Aber hey, wir machen uns alle auf den Weg und lernen sehr sehr viel dabei😁 Nicht nur über diese Fellnase, sondern ganz besonders über die Familienmitglieder und uns selbst. Und das ist unglaublich wertvoll. Und Hunde sind unfassbare Lehrer in Sachen bedingungslose Liebe 💝 Geniesst eure Vorfreude 😉
Julia
5. März 2020 at 20:06Hallo, bitte nicht falsch verstehen. Es geht mich eigentlich auch nichts an und ich weiss auch nicht , ob Euer Hund vom Züchter ist. Ich will nur darauf hinweisen, dass es so viele wunderbare und tolle Tiere aus dem Tierschutz gibt.
Ganz liebe Güsse
Julia
Madhavi Guemoes
5. März 2020 at 20:36Da hast Du total recht. Wir waren monatelang letztes Jahr auf der Suche, aber im Tierheim und Tierschutz gab es immer nur Hunde, die leider nicht für Haushalte mit Kindern oder Katzen waren. Es waren ganz wunderbare dabei, doch leider nicht für unsere Familie kompatibel.
Katja Heinen
27. März 2020 at 15:44Du wirst sie LIEBEN!!!! 🙂 Bei uns lebt das beste braune Labradormädchen, das es gibt – aber ach so…. nee, die lebt ja dann bei Euch… Das Wunderbare ist, dass wir alle die besten Hunde haben und alle haben Recht! Madhavi, darf ich Dir ein kleines Begrüssungsgeschenk für die Maus schicken? Und da Du mit den gleichen Ölen arbeitest, wie ich, hast du auch direkt von Anfang an tolle Unterstützung für die Gesundheit der Maus. ich freue mich für Euch!! Und genau – Hunde sind die großartigsten Lehrer – Erleuchtung hin, Erleuchtung her 🙂
Angela
13. April 2020 at 10:49Hmm. Es gibt so viele Tiere, die in Tierheimen in Deutschland und überall auf einen Platz warten – und wenig Chancen haben, weil sie eben keine süßen Welpen mehr sind. Daher lese ich deinen Artikel mit sehr gemischten Gefühlen. Ich habe vor zwei Jahren einen Kater aus dem Tierschutz bekommen, der 1,5 Jahre alt war und ebenfalls schon lang gewartet hat. Und kann einfach nur sagen, dass mir zuvor nicht bewusst war, dass Tiere tatsächlich ‚dankbar‘ sein können und dies jeden Tag zeigen. Ich bin sehr dankbar, dass wir ihm eine Chance gegeben haben und ich wünschte, es würden mehr Menschen Tieren eine Chance geben, die nicht mehr klein und süß sind, und trotzdem dringend ein Zuhause brauchen.
Madhavi Guemoes
13. April 2020 at 10:59Liebe Angela, Du weißt doch gar nicht, was bei uns vorab gelaufen ist. Wir haben ewig lang nach einem Hund aus einem Tierheim gesucht, jedoch waren alle nicht für Familien mit Kindern gedacht. Weil sie eben schon eine ganz traurige Vorgeschichte hatten, teilweise sehr harmlos aussahen, jedoch gefährlich waren und uns ständig davon im Tierheim abgeraten wurde. Was für uns auch traurig war, denn ich hätte gern ein Tier gerettet. Wir sind von Tierheim zu Tierheim gefahren, haben mit anderen Organisationen gesprochen. Alles Liebe, Madhavi
Angela
13. April 2020 at 23:05Hallo Madhavi,
danke für deine Antwort.
Es überrascht mich, dass ihr ‚ewig lang‘ einen Hund gesucht und keinen einzigen gefunden habt, bei dem es mit einer Familie hätte klappen können. Meine Schwester hat grad vor kurzem innerhalb von drei Wochen einen Familienhund aus einem Tierheim adoptiert und bislang geht alles gut.
Es ist ein Risiko, das ist schon klar, denn wie du schreibst, haben viele der Tiere eine traurige Vorgeschichte. Und gerade diese Tiere brauchen manchmal ein bisschen Glück in Form von Menschen, die das Risiko tragen und ein bisschen an sie glauben. Unser Kater wurde uns mit der Info ’sehr scheu, wird vermutlich nie zutraulich, kratzt und haut‘ vermittelt. Wenn ich geglaubt hätte, dass ihn das vollständig beschreibt, hätte ich ihn wohl nicht genommen.
Er hat sich 3 Wochen lang versteckt, uns mehrere Monate nur angefaucht, sich über ein Jahr nicht berühren lassen. Denn er war von Menschen geschlagen worden…“traurige Vorgeschichte“ also. Er hat uns oft gehauen, wenn wir ihm zu nah kamen, gekratzt – und wir haben einfach nie zurück gehauen. Wir haben ihm Zeit gegeben, es immer wieder vorsichtig mit ihm versucht. Und wie traumatisierte Menschen können auch traumatisierte Tiere etwas überwinden. Er ist heute ein Kater, der Nasenstupse gibt, sich streicheln lässt…und ein ganz offensichtlich glückliches und dankbares Tier ist. ‚Dankbar‘ weil er sein Leben jetzt einfach so zu genießen scheint und fast nichts mehr an das misstrauische, verängstigte Tier erinnert. Manchmal kriegt er noch eine Panikattacke, bei einer schnellen Bewegung, aber er haut längst nicht mehr zu. Wir lieben ihn wirklich.
Ich sag nicht, dass ihr sowas ähnliches hättet auf euch nehmen sollen. Ich sehe durchaus, dass die Entscheidung für einen Welpen sehr viel einfacher ist, das kann im Grunde nur gut gehen.
Allen, die das lesen und mit dem Gedanken spielen, sich ein Tier anzuschaffen, möchte ich die Organisation http://www.gluecksnasen-ev.com (zu der ich nicht gehöre) ans Herz legen. Unter der Rubrik „Über ein Jahr“ gibt es viele Tiere, die teils wirklich schon lang warten. Ich vertraue der Organisation, habe mit ihnen gute Erfahrung gemacht und sie sind sehr gewissenhaft. Sie haben übrigens auch viele Hunde, die als ‚geeignet für Familien‘ (und teils sogar Katzen) vermittelt werden.
Viel Freude euch mit Kuma – Tiere sind was Tolles.
Liebe Grüße, Angela
Angela
13. April 2020 at 23:13P.S. Und es sind natürlich längst nicht alle Tiere aus dem Tierschutz irgendwie verhaltensgestört oder traumatisiert. (Dachte grad noch, dass meine Antwort ein wenig so klingt).