Ein Tag in der Woche sollte stets zum Ausruhen reserviert sein. Unser Leben ist unheimlich überladen. Die vielen Eindrücke, die unendlichen Möglichkeiten im Alltag. Die allesamt unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern. Wenn unser müder Geist nie zur Ruhe kommt, dann können wir nicht klarsehen. Sind schnell genervt, ausgebrannt und stolpern ständig über unsere Grenzen. Sich eine Auszeit zu erlauben, hat viel mit Selbstliebe zu tun. Die wir eigentlich täglich ein klein wenig praktizieren sollten….
Das mag ich so an Kopenhagen. An Skandinavien überhaupt. Sonntags sind die Geschäfte zu. Unter der Woche wird die Shoppingmeile meist gegen 17.00 – 18.00 Uhr geschlossen. Sogar Sylvester war kaum ein Lädchen geöffnet, obwohl es Samstag war. Und die Innenstadt von Touristen überlaufen. Hier in Berlin jagt ein verkaufsoffener Sonntag den nächsten. Einen Grund zum Shoppen gibt es immer. Nichts gegen Shoppen, das kann jeder so halten wie er lustig ist, doch irgendwie geht das Sonntagsfeeling total flöten. Und wenn ich ehrlich bin, vermisse ich es total.
Ausruhen schenkt uns inneres Licht
Sonntage sollten wir zum Ausruhen nutzen. Auf To-do-Listen verzichten, nicht den Kühlschrank putzen, nicht die nächste Woche planen, einfach nur im schlabbrigen Pyjama mit dem Tag fließen. Endlich eines der vielen Bücher lesen, die wir noch unbeachtet im Bücherregal stehen haben. In Ruhe Tee trinken, ohne hektisch den Frühstückstisch abzuräumen. Durchaus den Augen auch mal Ruhe von bewegten Bildern gönnen. Stille einkehren lassen. Zumindest soweit es möglich ist, denn ich weiß, dass viele von uns auch kleine Kinder haben, die werden jetzt möglicherweise mit den Augen rollen. Da ist jede Minute der Ruhe kostbar. Vielleicht hilft da ein Bad. Türe zum Badezimmer abschließen und kurz in den eigenen Raum eintauchen.
Internet Päuschen
Den Rechner nicht selbstverständlich neben das Bett legen, das Telefon auf lautlos stellen und vielleicht nur einmal am Tag durch die heitere Instagram Welt spazieren. Es tut so gut, bewusst Abstand von der Welt zu nehmen, sich mal selbst in Ruhe zu lassen. Aber auch das ohne Dogma. Abschalten ist in hektischen und turbulenten Zeiten immens wichtig. Nur Stille kann uns dabei helfen, genau hinzuschauen. Dem Herzen wieder Raum zu gewähren. Der inneren Stimme zuzuhören. Was nährt uns eigentlich wirklich? Sicher keine acht Stunden Netflix am Stück, wenn wir ehrlich sind. Es ist eine Flucht. Flucht vor uns selbst.
Sonntags könnten wir uns durchaus langsamer bewegen. Vielleicht mal unsere Gedanken ordnen, indem wir meditieren oder unsere Gedanken aufschreiben. Mir ist klar, dass es auch Menschen gibt, die sonntags arbeiten müssen. Es muss natürlich nicht der Sonntag sein. Ein beliebiger Tag in der Woche, an dem wirklich mal ausgeruht wird, tut es auch. Oder ein paar Stunden. Wie es sich einrichten lässt….Wann das ist, wissen nur wir allein am allerbesten.
#yestostillness
Madhavi