Hoch lebe die Kultur! Im Thalia Theater findet bis zum 9.2.14 das Theaterfestival Lessingtage statt. Aber ich möchte gar nicht von den Stücken direkt berichten, nein, ich möchte von den „Thalia Pfadfindern“ erzählen. 14 junge Menschen (zwischen 20 und 30 Jahren – mit Migrationshintergrund) schreiben ganz unverblümt von ihren Eindrücken im Theater. Im Rahmen des Festivals, das es schon seit vier Jahren gibt, berichten die Pfadfinder auf ihrem eigenen Blog „Lessingtagebuch“. Das Schöne daran ist, dass die Thalia Pfadfinder absolut unverbraucht und originell aufs Theater schauen. So ist Rainald Grebes Revue „Volksmusik“ für die Vietnamesin Phuong, die aber auch schon seit 19 Jahren in Deutschland lebt, eine reichlich kuriose Angelegenheit. Darüber schreiben sie. Und es macht Spaß, die Artikel zu lesen.
Die Pfadfinder sind sehr schlaue, kritische und begeisterungsfähige Menschen. Tania hat im Gespräch schon verkündet, dass sie keine Lust hat, „aus der Perspektive der Migrantin“ zu schreiben, Visnja studiert Performance-Studies, ist sich aber nicht sicher, ob das Theater nicht ihre „sterbende Liebe“ ist, und Mona ist voller Enthusiasmus:
Theater ist ein bisschen wie Kochen. Man hat ein Rezept und viele Zutaten. Die Zutaten sind nie die gleichen. Immer, wenn man das Rezept neu kocht, schmeckt es ein wenig anders. Wenn das Rezept besonders gut ist, man frische Zutaten hat und man dann auch noch einen guten Koch hat, dann ‒ BOOM ‒ Geschmacksexplosion!
Schaut unbedingt mal rein. Es lohnt sich!
No Comments