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Hör auf zu heulen!

17. November 2014

Gut, der Titel klingt ein wenig harsch. Doch manchmal helfen klare Worte mehr als ein seichtes Wortspiel. Er hängt seit ein paar Tagen an meinem Computer und soll mich daran erinnern, weniger, ach, was schreibe ich, gar nicht mehr zu jammern.

Klagen wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Meine Familie hat das Jammern gepachtet, wenn nicht sogar erfunden.Dabei hatte ich es durch harte Achtsamkeit so richtig gut verlernt. Wer will schon so sein wie der Rest der Familie? Richtig.

Seit ein paar Wochen hat sich das Klagen aber wieder bei mir eingenistet und da kam mir ein Artikel von Karin Wess letzte Woche ziemlich recht. Sie ist Coach und bietet gerade eine 21-Tage Challenge an, bei der ich fröhlich mitmische.

Es ist wahrlich eine Herausforderung. Einer der Aufgaben ist: 7 Tage nicht zu JAMMERN. Als ich das las, fiel mir überhaupt auf, wie viel ich in letzter Zeit meine Mitmenschen mit meinem Rumgenöle traktiert habe. Das hätte ich ohne diese Übung gar nicht bemerkt.

Jammern kostet ebenso viel Energie wie fokussiertes Arbeiten, das ist bekannt, aber kaum jemand ändert was. Und warum? Weil man sich dessen gar nicht bewusst ist. Was für eine Zeitverschwendung, das Nörgeln.

Nur wer sich auf die Dinge konzentriert, die wirklich wichtig sind, sich nicht von unnötigen Tinnef ablenken lässt, kommt voran und ist die meiste Zeit wild vergnügt.

Die magischen 7 Tage

Karin Wess sagt: „Wann immer ich merke, dass es irgendwo ein wenig stockt und nicht mehr weiter geht, starte ich meine magischen 7 Tage und bin jedes Mal wieder begeistert über die Auswirkungen!

In den sieben Tagen, die man übrigens sofort beginnen kann, geht es darum, sich von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen zu lassen (funktioniert: habe Freitag vier gelbe Briefe selig lächelnd zur Seite gelegt), nicht zu jammern, zu nörgeln und zu versuchen, in jeder noch so unbequemen Situation etwas Gutes zu sehen (gähn).

Ich weiß, das ist alles alter Käse, aber ich sag´s euch, ich wache morgens viel leichtfüßiger und ausgeschlafener auf. Wenn meine Gedanken anfangen zu wettern, weil mal wieder etwas nicht so läuft, wie ich es gern hätte, oder mich jemand nervt, erinnere ich mich an dieses Konzept (sieben Tage sollten doch zu schaffen sein!) und im Nu bin ich wieder fröhlich.

Ich habe vier Tage durchgehalten, bis heute, da kam mir eine Begegnung dritter Art dazwischen, die mich zur Weißglut getrieben hat. Heißt: Ich fange wieder von vorne an. So lauten die Spielregeln. Knallhart und effektiv.

Dabei geht es gar nicht darum, mit einer rosaroten Brille durch die Gegend zu schlendern, sondern achtsamer durchs Leben zu stapfen und zu beobachten, wie viel Lebensenergie ins Jammern gesteckt wird. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass Menschen nur aus purer Langeweile klagen.

„Ich habe viel Schlimmes durchlebt in meinem Leben. Das meiste davon ist nie eingetroffen.“ John Lennon

Jammerfreie Zone

So geht´s: Ab sofort kein Gejammer mehr über Männer, die keine Blumen mit nach Hause bringen, oder nicht anrufen, Freundinnen, die nicht so ticken, wie man es sich wünscht, Busfahrer, die vor der Nase davon fahren, Geldautomaten, die kein Knete mehr ausspucken oder Ärzte, die die Botoxspritze falsch setzen.

Das Gejammer hat für sieben Tage Sendepause. Auch wenn es noch so schwer wird! (und ja, das wird es, versprochen!)

Wer ist dabei?

Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Rafaela
    17. November 2014 at 8:58

    Danke für diesen Artikel Madhavi, bin dabei! & freu mich auf Dein Anruf! <3

  • Madhavi Guemoes
    17. November 2014 at 8:59

    Huhu Rafaela, wie toll, melde mich später! xxx Madhavi

  • Claudia
    17. November 2014 at 10:24

    Toll, das ist genau der Artikel, den ich für heute brauchte! Ich mache mit und klebe mir vorsichtshalber auch einen Zettel an den Kühlschrank 🙂

  • Sandra
    17. November 2014 at 11:59

    „Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass Menschen nur aus purer Langeweile klagen.“
    DAS denk ich mir so oft! Und am liebsten dieses „Mensch, jetzt muss ich wieder 14 Tage auf das Strandhaus meiner Tante in L.A. aufpassen. Sie legt mir auch immer Taschengeld hin, furchtbar nervig!! “
    Meckern aus Langerweile oder auf höchstem Niveau kostet unheimlich viel Energie und zwar diejenigen, bei denen man sich auslässt.

    Also in diesem Sinne: eine super Technik, um Energie für sich und andere besser zu nutzen, als sie im Jammern sinnlos zu versenken.

    Liebe Grüße!

  • Nicole
    17. November 2014 at 15:43

    Bin dabei. Muss man auch von vorne anfangen, wenn man nur in Gedanken jammert oder zählt nur lautes rumgetöne?
    Liebste Grüße
    Nicole

  • Madhavi Guemoes
    17. November 2014 at 15:45

    DAS ist eine berechtigte Frage. Ich würde sagen: Nein. Aber du kriegst dann von dir selbst die gelbe Karte, heißt doch so, oder? 🙂

  • Annika
    17. November 2014 at 16:48

    Genau der richtige Artikel, nachdem mir vor kurzem jemand sagte, dass ich ganz schön nörgelig geworden sei… Ganz lieben Dank dafür, der notwendige Schubs, um endlich einen Riegel vor diese nervige Angewohnheit zu schieben!!!

  • Bille
    19. November 2014 at 19:28

    Da mach ich mit!!! Mit ist heute nämlich selbst aufgefallen, wie oft ich gestöhnt und geflucht habe und konnte mich plötzlich selbst nicht mehr ertragen. Wie muss es dann erst anderen gehen? Fürchterlicher Gedanke. :/
    Mal abgesehen davon, dass Jammern und Stöhnen wirklich Kraft kostet.

    Also: Challenge accepted! Ha!

    Danke für den Anstoß. 🙂

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