Mind

7 Tipps für mehr Struktur im Alltag

12. März 2013

Struktur im Alltag

®marenholz

Ich gehöre zu den Menschen, die ihren Tag mit einer Liste beginnen und mit einer Liste beenden. Auf meiner Liste stehen viele kleine Dinge, die ich zu erledigen habe. Tagtäglich. Das hilft mir ungemein, mich in meinem eigenen Chaos sehr gut zu strukturieren. Ich könnte auch alles fließen lassen. Doch dann bekomme ich schnurstracks das Gefühl, ich verplempere meine Zeit und verliere mich in unwichtigen Aktivitäten.

Ich habe Zeiten für Meditation, Asanas, lernen, Bett beziehen, Kinder bespaßen, Mann anschreien etc. Was ist es doch für ein wundervolles Gefühl, wenn man am Tag die vielen kleinen To do´s abgehakt hat? Gestern z.B, habe ich beide Kinderzimmer komplett entrümpelt und geputzt als gäbe es keinen Morgen. Jupiter Jones angemacht und den Staubsauger geschwungen….

Ich habe mein Arbeitszimmer komplett von Papiermüll befreit. Alles ist am Platz, und ich habe Raum zum denken. Das hätte ich nicht gemacht, wenn es nicht auf meiner Liste gestanden hätte. Was auf der Liste steht, wird gefälligst erledigt. Dazu gehört schon eine Portion Disziplin, aber das kriegt man hin, wenn man es wirklich möchte.

Ich habe ein Motto: „Liebe das, was zu tun ist genauso, wie das, was du am meisten liebst.“ Es ist alles eine Sache der Einstellung. Bei Osho haben wir das immer “Working Meditation” genannt. Mein Tag war eine einzige Meditation. Ich finde, wenn man so eine Liste abarbeitet, daß die Konzentration sich erhöht. Ich bin irgendwie voll und ganz bei der Sache. Fühle mich erfüllt. Denn es gibt nur diese eine Sache. Bis sie erledigt ist. Was für ein Glücksgefühl, wenn man am Ende des Tages alles geschafft hat. Wir werden so oft abgelenkt. Ständig hängen wir am Computer, telefonieren, sind bei Facebook. Alles kostbare Zeit. Einfach weggeworfen. Für Facebook habe ich 1 Stunde am Tag. 30 Minuten morgens, 30 Minuten abends. Nicht mehr. Ist ja auch wahrlich genug. Ich stelle mir gern Regeln auf. Sonst würde ich sicher nicht funktionieren.

Wie oft trennen wir den Tag in „das mag ich“ und „das mag ich nicht“? Es geht um Integration. Allen Aktivitäten gleich viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken. Der Arbeit und der Freizeit. Wir können so viel erreichen und bewegen im Leben, wenn wir uns fokussieren. Zeiten einplanen für die Yogapraxis. Für Freunde. Sex. Klingt unromantisch? Ja, aber wir leben in einer Zeit, die so schnelllebig ist, da ist ein Fokus schon gar nicht so verkehrt.

Es ist genug Zeit da. Jeden Tag auf´s Neue. 24 Stunden. Einfach die Zeit gut einteilen. Stück für Stück. Zeit zum Innehalten. Kann man einrichten. Um dann auch wieder die Tage geniessen zu können, wo man einfach mal nichts tun muß, oder möchte. Hier sieben Tipps für Struktur im Alltag und Zufriedenheit:

  1. Schreibe dir sonntags alles auf, was für die Woche zu tun ist, was du erledigen möchtest. Mache eine lange Liste. Vergiß nicht die schönen Dingen. Spaziergänge, Yoga, lesen, Kino etc.
  1. Am jeweiligen Wochentag schreibst du dir dann deine Liste und nimmst die Punkte von der langen Liste, die du meinst, realistisch bewältigen zu können.
  1. Wichtige Regel: während du mit einem Punkt beschäftigt bist, lasse dich auf keinen Fall ablenken. Plane auch Pausen für Ablenkung!
  1. Finde einen Gefallen an den Aktivitäten, die dir normalerweise so gar nicht liegen.
  1. Hast du an einem Tag nicht alles geschafft, frage dich ganz ehrlich, warum nicht und ermuntere dich, es am nächsten Tag besser zu machen.
  1. Laß keinen Streß aufkommen. Struktur soll Spaß machen. Lieber weniger Punkte aufschreiben, dafür aber voll und ganz bei der Sache sein.
  1. Richte dir einen Tag die Woche ohne Liste ein. Du wirst sehen, du wirst es viel mehr geniessen können und stolz auf dich sein, weil du so viel erledigt hast.
Ps. Meine Listen sind nie in der Reihenfolge geschrieben. Da bin ich ganz frei 🙂
Madhavi Guemoes
Madhavi Guemoes dachte mit 15, dass sie das Leben vollständig verstanden habe, um 31 Jahre später zu erkennen, dass dies schier unmöglich ist. Sie arbeitet als freie Autorin, Aromatherapeutin, Podcasterin, Bloggerin und Kundalini Yogalehrerin weltweit und ist Mutter von zwei Kindern. Madhavi praktiziert seit mehr als 30 Jahren Yoga - was aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten hat.
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  • Jakob
    13. März 2013 at 9:10

    Der Ansatz sich am Tagesende eine Liste für den neuen Tag zu erstellen ist eine zu beglückwünschende Methode des effektiven Zeitmanagements.

    Vor allem fängt unser unterbewusst sein schon während wir schlafen damit an uns auf die Aufgaben des folgenden Tages vorzubereiten.

    Wem das Einschlafen so jedoch schwer fällt kann eine Liste auch am späten Nachmittag anfertigen oder es mir PMR oder autogenem Einschlaftraining (oder Yoga) versuchen.

    Festzulegen wie viel Zeit man einer Tätigkeit mindestens zukommen lassen möchte ist jedoch ein Denkfehler. Es sollte nicht die verwendete Zeit honoriert und im Fokus stehen sondern das erreichen bestimmter Ziele in minimaler Zeit.

    Im Gegensatz zu ausgedehnten Vorhaben wie „Tue eine Stunde XY“ sollte man sich ultra kurze Deadlines nach dem Parkinsonschen Gesetz setzen (im mircosystematischen Stil). Nimmt man diese (und das damit einhergehende commitment) ernst, wird automatisch erhöhter Fokus erzwungen und Ablenkung vermieden. Die Anwendung des Pareto-Prinzip ergibt sich quasi automatisch. Zu beachten gilt bei (fast) unerreichbar kurzen Deadlines, dass immer noch in der Ruhe die Kraft liegt und man sich bevor man anfängt ein Ziel effizient (also beschäftigt) zu verfolgen, fragen sollte: was bringt mit effektiv meiner Ziel Erreichung näher. Einfach formuliert: Frage Dich zuerst „Was tue ich“ bevor Du Dich fragst „Wie tue ich es“.

    Der Punkt im hier und jetzt zu denken und zu fokussieren ist von essentiell für eine gute Produktivität. Dies wird auch durch das Aufschreiben von Aufgaben und Gedanken erleichtert. Sich zu ungeliebten Tätigkeiten zwingen ist meiner Meinung nach nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Der Ausnahmefall tritt ein, wenn die Tätigkeit von einer Autorität zeitkritisch abverlangt wird. Ansonsten sollten wir uns fragen warum wir die Tätigkeit die uns nicht begeistert ausführen. Gibt es dafür keinen Grund, gibt es auch keinen Grund für die Erledigung der Aufgabe.

    Einerseits ist es sinnvoll seine Energie dahin zu Lenken wo sie einen Effekt erzielt (also wo man effektiv ist). Das bedeutet, dass man uneffektive Tätigkeiten besser beendet.
    Andererseits bringt nur Aktion Veränderung. Der Optimist der sagt: „Es wird sowieso gut ausgehen, also müssen wir nicht handeln“ wird genau so wenig ändern wie der Pessimist der sagt: „Es hat keinen Sinn also müssen wir nicht handeln“.
    Hinter dem Aufschieben von Tätigkeiten verbirgt sich oftmals eine Angst des Scheiterns und eine Angst vor Veränderung. Deshalb beendet ich Aufgaben nur dann nicht, wenn ich entweder weiß, dass ich sie niemals beenden möchte (dann kann ich die Sache streichen) oder wenn es eine wirklich Begründung gibt warum das Timing gerade schlecht ist und ich genau weiß (ohne mir etwas vorzumachen) wann es besser ist.

    Die Angst vor Veränderung lässt sich gut bewältigen indem man sich fragt: „Was ist das Schlimmste was passieren kann? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass das Schlimmste passiert? Wie kann ich es verhindern? Wie helfe ich mir falls es doch passiert? Was ist das beste was passieren kann? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass es passiert?“

    Ein weiterer Vorteil des Aufschreibens ist es, dass man sich Aufgaben gut vor strukturieren und in kleine Teilziele (frei nach Divide et impera) zerlegen kann.

    Pausen und Abwechslung in den Tätigkeiten sind wie oben bereits angesprochen wichtig. Meiner persönlichen Meinung nach hilft uns das Dopamin das frei wird, wenn wir unseren Begeisterungen und Leidenschaften nachgehen, dabei besser und klarer zu denken. Deshalb ist es manchmal sinnvoll dem Leben freien lauf zu lassen.

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